Was genau ist ein Sherry?
Bei Sherry handelt es sich um einen spanischen Likörwein, der in der andalusischen Provinz Cadiz hergestellt wird. Nur Weine, die aus dem sogenannten Sherry-Dreieck stammen, dürfen sich Sherry nennen. Das etwa 11.000 Hektar grosse Gebiet wird durch folgende Städte eingegrenzt:
- Jerez de la Frontera
- Sanlúcar de Barrameda
- Puerto de Santa María
Hier reifen die Trauben in mediterranem Klima bei 290 Tagen Sonnenschein pro Jahr. Ihr Aroma erhalten die Beeren durch den mineralhaltigen, weissen Kalksteinboden – den sogenannten „Albariza“.
Wie wird Sherry hergestellt?
Bevor Sie Sherry kaufen können, wird er in seiner Heimat Andalusien einem ganz besonderen Reifungsprozess unterzogen. Grundsätzlich werden zur Sherry-Herstellung drei Rebsorten verwendet:
- Palomino Fino
- Pedro Ximénez
- Moscatel
Sie werden zu einem trockenen Weisswein vergoren, welchen die spanischen Winzer zunächst mit Branntwein versetzen. So erhöhen sie den natürlichen Alkoholgehalt des Sherrys auf bis zu 16 %.
Danach kommt der Sherry-Wein in amerikanische Eichenfässer, die in mehreren Reihen übereinanderliegen. Auf diese Weise reift er nach dem sogenannten Solera-Verfahren:
- In der untersten Fass-Reihe – der Solera – befinden sich die ältesten Sherrys.
- Die jüngeren Sherrys liegen in den Reihen darüber – den Criaderas.
- Wenn Sie Sherry kaufen, wird dieser grundsätzlich aus der Solera abgefüllt.
- Aus keiner Reihe darf mehr als 40 % entnommen werden.
- Nach der Entnahme wird mit Wein aus der darüber liegenden Reihe nachgefüllt.
Indem die verschiedenen Jahrgänge also miteinander verschnitten werden, entstehen viele unterschiedliche Sherry-Arten, die Sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen von trocken bis süss finden können.
Sherry-Sorten und ihre Eigenschaften
- Fino Sherry: Lagert ohne oxidativen Einfluss unter einer Florschicht. Reift 3 - 10 Jahre in der Solera. Hell, trocken, mit einem Alkoholgehalt von 15-18 %. Beste Trinktemperatur: 5 - 7 °C.
- Manzanilla Sherry: Reift unter einer Naturhefeflorschicht. Hell, leicht salzig, feinherb. Alkoholgehalt: mindestens 15 %. Trinktemperatur: 5 - 7 °C.
- Amontillado Sherry: Entwickelt sich unter Florhefe, danach oxidativ. Bernsteinfarben, trocken, körperreich, würzig. Alkoholgehalt: 16 - 22 %. Trinktemperatur: 12 - 16 °C.
- Oloroso Sherry: Reift ohne Flor, unter Oxidation. Dunkel, trocken, aromatisch. Alkoholgehalt: 17 - 20 %. Trinktemperatur: 12 - 16 °C.
- Palo Cortado: Langer oxidativer Prozess. Dunkel, nussig-frisch. Alkoholgehalt: 18 - 22 %. Trinktemperatur: 13 °C.
Wie und wozu kann man Sherry am besten trinken?
Der typische Sherry-Geschmack besteht meist aus fruchtigen Noten, zu denen sich würzig-nussige Aromen mischen. Er passt ausgezeichnet zu Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts. Trockenen Sherry können Sie wunderbar als Aperitif zu Oliven, Salzgebäck und Nüssen reichen. Optimal mundet er ausserdem zu mildem Käse, Suppen sowie zu Fisch und Meeresfrüchten.
Tipps für den Sherry-Kauf
Beim Sherry-Kauf sollten Sie auf Rebsorten, die Herkunft und den Alkoholgehalt achten. Achten Sie besonders auf die Qualitätsmarke Lustau, die für ihre spezielle Güte bekannt ist. Die Lagerung und das Alter des Weins sind ebenfalls entscheidende Faktoren.
Portwein versus Sherry: Ein Vergleich
Obwohl Sherry und Portwein beide fortifizierte Weine sind, gibt es wesentliche Unterschiede. Während Sherry in Spanien hergestellt wird, hat Portwein seinen Ursprung in Portugal. Beide bieten reichhaltige Aromen und können sowohl süss als auch trocken sein. Sherry, insbesondere der Oloroso, besticht durch seine in Fässern gereiften Aromen, während Portwein häufig fruchtbetonter ist.