Alle trockenen Weine

Alle trockenen Weine

Spanische Weine, die trocken ausgebaut wurden, eignen sich nicht nur ausgezeichnet als Alltagsweine, sondern sind auch ideale Speisenbegleiter.
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Spanische Weine trocken geniessen

Schon etwas paradox, ein Getränk trocken zu nennen. Dabei versteht jeder, der einen trockenen Wein trinkt, sofort, was es damit auf sich hat. Das gilt insbesondere für trockene Rotweine aus Spanien. Die ausgeprägten Tannine, die beispielsweise für Tempranillos typisch sind, hinterlassen zumeist ein trockenes Gefühl am Gaumen. Wie der Wein schmeckt, ist allerdings nicht der Faktor, der darüber entscheidet, ob ein Wein trocken, halbtrocken, lieblich oder gar süss ist.

Der Restzucker macht den Unterschied

Die EU veröffentlichte im Jahr 2002 eine Richtlinie, die gesetzlich festgelegt, wie viel Restzucker ein trockener Wein innerhalb Europas beinhalten darf. Das sind maximal 9 Gramm pro Liter, wenn die Gesamtsäure um zwei Gramm geringer ist als der Restzuckergehalt.

Die Bedingung scheint zunächst verwirrend, bei näherer Betrachtung wird ihr Nutzen jedoch schnell deutlich. Der Säuregehalt beeinflusst die Wahrnehmung der Süsse. Mehr Säure lässt den Restzucker geschmacklich in den Hintergrund rücken. Ein sehr gutes Beispiel für einen Wein mit vergleichsweise viel Restzucker, der dennoch trocken schmeckt, ist Riesling. In Deutschland gilt ein Wein als klassisch trocken, wenn er einen Restzuckeranteil von 4 Gramm pro Liter enthält.

Restzuckergehalt - Bezeichnungen

  • Trocken | Max. 9 g
  • Halbtrocken | Max. 18 g
  • Lieblich | Max. 45 g
  • Süss | Min. 45 g

Extratrocken und feinherb

In Österreich wurde Wein mit bis zu 4 Gramm Restzucker bis 1995 noch als extra trocken bezeichnet. Inzwischen ist diese Bezeichnung veraltet. Umgangssprachlich ist manchmal noch die Rede von fränkisch trocken, österreichisch trocken oder klassisch trocken. In Deutschland hat sich eine Sonderbezeichnung für Wein, der sich zwischen halbtrocken und lieblich bewegt etabliert. Weine mit einem Restzuckergehalt von 15 bis 25 Gramm dürfen hier feinherb genannt werden.

Zucker und Alkohol im spanischen Wein

Während der Gärung wandeln Hefebakterien den Fruchtzucker in Alkohol um. Die Dauer der Gärung beeinflusst so den Restzuckergehalt. Trockene Weine am längsten der Gärung ausgesetzt. Etwas Zucker bleibt dabei immer zurück. Doch nicht nur die Gärung auch die Trauben selbst tragen zum Zuckergehalt bei.

Die Traube

Zucker ist ein wichtiger Teil des pflanzlichen Stoffwechsels und die Rebstöcke speichern mit der Zeit jede Menge Zucker in den Trauben. Während sie heranwächst, entstehen in ihr:

  • Fruchtzucker
  • Traubenzucker
  • Säure

Am Anfang des Wachstums befindet sich in den Reben mehr Säure als Zucker. Je reifer sie werden, desto weniger Säure enthalten sie, gleichzeitig nimmt jedoch der Zuckeranteil zu. Dementsprechend entscheidet sich mit dem Zeitpunkt der Lese, wie viel Zucker in den Reben steckt.

Säure, Tannine und Zuckergehalt

Neben dem Zuckergehalt sind weitere Eigenschaften der Trauben relevant. Von diesen Komponenten hängt ebenfalls ab, wie sich die Nuancen der Restsüsse im trockenen Wein entfalten und wie sie wahrgenommen werden:

  • Rotwein: Tannine
  • Weisswein: Säure und Mineralität

Was sind die Besonderheiten trockener Weine aus Spanien?

Spanische Rotweine sind gehaltvoll und kräftig. Ob intensiv, geschmeidig oder ausgewogenen, an der Tanninstruktur lässt sich die Herkunft der Weine deutlich erkennen. Spanischer Rotwein ist daher ausgezeichnet für die Freunde trockener Weine.

Trockene Weissweine aus Spanien überzeugen durch ihre feine Säure und einzigartige Mineralität. Kein Terroir gleicht dem anderen und die Lage der Weinberge hat grossen Einfluss auf die mineralischen Noten.

In Spanien sind die Sommer sehr heiss und trocken. Dadurch sind die Erträge eher gering und die Weine sehr extrakt- und alkoholreich.

  • Rioja
  • Priorat
  • Ribera del Duero
  • Navarra
  • Montsant
  • Mallorca

Die spanischen Winzer pflanzen rund 100 verschiedene Rebsorten an. Für trockene Weine werden in erster Linie Tempranillo und Garnacha vergoren.

Ausgezeichnete trockene Weine

  • 2022 | Parker | 96 Punkte | Suertes del Marqués „Vidonia“ 2020
  • 2021 | Guía Peñín | 95 Punkte | Domaines Lupier „El Terroir“ 2017
  • 2021 | Parker | 95 Punkte |Palacios Remondo „Propiedad“ 2019

Sündhaft teure Meisterwerke

  • 2021 | Parker | 95 Punkte | Teso la Monja 2017
  • 2019 | Parker | 100 Punkte | Pingus 2016
  • 2017 | Guía Peñín | 97 Punkte |Álvaro Palacios „L´Ermita“ 2014

Oft gestellte Fragen

  1. Wozu passt trockener Wein am besten?
    Trockene Weine sind hervorragend als Aperitif geeignet. Sie schmecken auch sehr gut zu deftigen Gerichten:
    • Trockener Weisswein: Fischgerichte, Geflügel, Schweinefleisch und Spargel
    • Trockener Rotwein: Rindfleisch, Schweinebraten, Lamm und Wildgerichte
    • Trockener Roséwein: vegetarische Gerichte, Salate, Grillgemüse und Meeresfrüchte
  2. Welches Essen zum Rosé?
    Rosé passt aufgrund seines dezenteren Charakters und der geringeren Fruchtsäure optimal zu sommerlich-leichten Gerichten. Er zeichnet sich durch feine Beeren- sowie Zitrusaromen aus und schmeckt daher an warmen und sonnigen Tagen besonders gut.
  3. Was ist der Unterschied zwischen trockenem und extra trockenem Wein?
    Extra trocken ist eine veraltete österreichische Bezeichnung für Weine mit einem Restzuckerhalt von maximal 4 Gramm. Weinrechtlich ist extra trocken kein relevanter Ausdruck. Wenn er doch mal auf einer Flasche steht, bedeutet es einfach nur, dass dieser Wein besonders wenig Restzucker enthält.