Was genau ist Roséwein?
Ein Rosé oder Rosado, wie er in Spanien genannt wird, ist ein Wein, der aus dunklen Trauben hell gekeltert wird. Die Farbintensität hängt dabei sehr stark von der Sorte der gewählten Trauben und noch mehr von der Art und Weise ab, wie der Wein im Keller entsteht.
Rosé ist bis auf eine Ausnahme niemals ein Wein, der aus Rotwein und Weisswein gemischt wird. Es gibt aber Regionen, in denen traditionell weisse und dunkle Trauben zusammen vergoren werden. Die einzige Ausnahme, in der einem fertigen hellen Wein noch ein Anteil roter Wein hinzugefügt wird, sind Rosé-Schaumweine wie Crémant, französische Schaumweine oder natürlich der spanische Cava.
Was heute kaum bekannt ist: In sehr vielen Regionen wurden früher Rosés statt Rotweine erzeugt; denn man hat früher Trauben komplett mit Stielen und Stengeln vergoren. Da diese häufig einen grünen und unreifen Geschmack in den Wein brachten, hat man die Weine recht schnell abgepresst, sodass die Weine blassrot aussahen.
Wie wird Roséwein hergestellt?
Für Stillweine gibt es heute drei gängige Kelterverfahren: die Mazeration oder Maischestandzeit, das Saignée-Verfahren und die direkte Pressung.
Die Mazeration
Bei der Mazeration oder Maischestandzeit handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die roten oder schwarzen Trauben nach der Weinlese angequetscht werden und anschliessend einige Tage im Gärbehälter auf der Maische bleiben. Meist beginnt dann schon mithilfe der natürlichen Hefen die Gärung.
Wenn der Farb- und Tanningehalt des Saftes den Wünschen des Winzers entspricht, wird die Maische vorsichtig abgepresst, und der Saft vergärt weiter. Diese Rosés gehören zu den intensivsten Weinen und werden nach dem Keltern oft im Holz ausgebaut, was auch deshalb sinnvoll ist, weil die Weine durch die Maischestandzeit eine Tanninstruktur erhalten. Die Rosés werden stabilisiert und nach der Lagerung von einem halben Jahr bis zu mehreren Jahren in Flaschen gefüllt. Oft reifen diese Weine dann noch eine Zeit in der Flasche in den Kellern der Bodegas und kommen danach trinkfertig auf den Markt.
Das Saignée-Verfahren
Ein zweites klassisches Verfahren zur Rosé-Erzeugung ist das Saignée-Verfahren. Saignée bedeutet so viel wie "Aderlass" oder "Ausblutung". Nach der Weinlese werden die Trauben gequetscht und gelangen in einen Behälter. Durch das Eigengewicht der Trauben wird Saft aus den Beeren gedrückt. Doch im Gegensatz zum Verfahren mit Maischestandzeit fliesst der Saft direkt aus dem Behälter in einen zweiten, in dem der Saft vergoren wird.
Aus diesem Verfahren entstehen meist zwei Weine. Aus dem frei abgelaufenen Saft wird der Roséwein erzeugt; aus der nun stärker konzentrierten Maische entsteht ein kräftiger Rotwein. Nach der Vergärung wird der Rosado stabilisiert und meist im Edelstahl ausgebaut und gelagert. Dieser Rosé-Typ ist meist für den direkten Genuss bestimmt.
Das Saignée-Verfahren
Ein zweites klassisches Verfahren zur Rosé-Erzeugung ist das Saignée-Verfahren. Saignée bedeutet so viel wie "Aderlass" oder "Ausblutung". Nach der Weinlese werden die Trauben gequetscht und gelangen in einen Behälter. Durch das Eigengewicht der Trauben wird Saft aus den Beeren gedrückt. Doch im Gegensatz zum Verfahren mit Maischestandzeit fliesst der Saft direkt aus dem Behälter in einen zweiten, in dem der Saft vergoren wird.
Aus diesem Verfahren entstehen meist zwei Weine. Aus dem frei abgelaufenen Saft wird der Roséwein erzeugt; aus der nun stärker konzentrierten Maische entsteht ein kräftiger Rotwein. Nach der Vergärung wird der Rosado stabilisiert und meist im Edelstahl ausgebaut und gelagert. Dieser Rosé-Typ ist meist für den direkten Genuss bestimmt.
Die direkte Pressung
Bei der direkten Pressung, oder auch "pressurage directe", werden die dunklen Trauben fast genauso behandelt wie weisse Trauben bei der Weissweinerzeugung. Nach der Weinlese werden die Trauben entrappt, in der Traubenmühle angequetscht und dann in der Kelter abgepresst. Je nach Art der Pressung entsteht ein fast weisser Saft, den man später auch Blanc de Noir nennt, oder aber ein heller Rosé. Diese Rosés sind am stärksten mit dem Weisswein verwandt und werden oft kühl vergoren, um die knackig frischen Beerenaromen zu konservieren oder sogar hervorzuheben. Die Trauben werden auch meist früh gelesen, damit der Wein sehr frisch schmeckt.
Nach der Vergärung wird dieser Rosé fast immer im Edelstahl für wenige Monate ausgebaut, bevor er in Flaschen gefüllt wird. Er kann dann direkt getrunken werden. In Alicante und Jumilla wird der verbliebene Trester dieser Trauben für eine Spezialität namens doble pasta verwendet. Ähnlich dem italienischen Ripasso-Verfahren wird dort dem schon einmal vergorenen Wein der Rosé-Trester hinzugegeben, und der Wein beginnt ein weiteres Mal zu gären und wird dadurch noch intensiver und kräftiger.
Da Spanien ein Land mit vorwiegend südlichen und mediterranen Rebsorten ist, entstehen dort vor allem kräftige und farbintensive Rosés, während Frankreich ja vor allem für seine Provence-Tradition der sehr hellen Rosés bekannt ist.
Welche Rebsorten kommen für spanischen Roséwein zum Einsatz?
Rosado wird entweder reinsortig oder als Cuvée verschiedener Sorten ausgebaut. Wann und weshalb man sich für eine oder mehrere Sorten entscheidet, hängt oft von der Tradition in den Regionen und von deren Gegebenheiten ab.
Garnacha
Die Garnacha ist eine spanische Rebsorte, die es in den Varianten rot, grau und weiss gibt, womit sie dem Burgunder bzw. Pinot ähnelt. Sie ist weltweit als Grenache eine der beliebtesten Sorten für warme Gebiete, weshalb man sie in Spanien von Madrid bis zur Rioja Oriental findet. Oft stehen dabei Rebstöcke mit roten und grauen Trauben zusammen in einem Weingarten und werden zu Rosé vergoren, der sowohl an Beeren, Kirschen und Feigen wie auch an Süssholz, Orangenschalen, Pfeffer und Kräuter erinnern kann.
- Helle, aber kraftvolle Weine
- Gibt es als Garnacha Tinta, Roja und Blanca
Tempranillo
Die wichtigste Rebsorte Spaniens steht vor allem für die grossen Rotweine aus der Rioja und Ribera del Duero. Dabei wird oft vergessen, dass sie auch als Rosé eine exzellente Rolle spielt. Dabei bringt sie ihren Duft von roten Beeren und Kirschen gerne in jugendliche Rosados ein. Doch entstehen aus dieser edlen Rebsorte auch ganz hervorragende Rosados, die Jahrzehnte reifen können. Manche Rosado Gran Reserva aus der Rioja gehört zu den begehrtesten Roséweinen der Welt.
- Gehört zu den edlen Rebsorten
- Besitzt hohes Reifepotenzial
Prieto Picudo
Der Prieto Picudo ist eine echte Wiederentdeckung in der spanischen Weinszene. In den letzten Jahren erhalten die hervorragenden und frischen Rosados immer mehr Aufmerksamkeit. Beim Prieto Picudo mischen sich Kraft, Frische und Eleganz. Die Sorte erinnert nicht nur farblich an Kirschen, sondern auch aromatisch. Gerade die Säurestruktur lässt ihn angenehm frisch und saftig wirken.
- Aromen von Kirsche und Blüten
- Liefert tannin- und alkoholreiche Weine
Bobal
Der Bobal ist eine alte Rebsorte aus der Levante. Da sie eine tiefdunkle Farbe besitzt, wurde sie früher vor allem als Färbertraube eingesetzt. Doch seit einigen Jahren schätzt man immer stärker ihre würzigen und fruchtigen Eigenschaften, den recht geringen Alkohol und ihre Frische sowohl für Rotweine als auch für Rosés. Aromatisch erinnert Bobal vor allem an rote Johannisbeeren, Granatäpfel und Brombeeren sowie an Kräuter.
- Dritthäufigste Rebsorte in Spanien
- Aromen von Johannisbeeren und Kräutern
Syrah
Der Syrah ist eine der wenigen internationalen Rebsorten, die auch Erfolge in Spanien feiert. Die wärmeliebende Sorte von der Nordrhône bringt ihre besondere Aromenausprägung auch in markanten und kräftigen spanischen Rosés unter. Vor allem Noten von Pflaumen, Kirschen und Cassis sind dabei prägend. Dazu kommen Aromen von Tabak, Veilchen oder Pfeffer. Wird der Rosé mit einer gewissen Maischestandzeit vergoren, gewinnt er nicht nur an Farbe, sondern auch an Gerbstoff. Dann kann ein solcher Syrah-Rosado ein famoser Essensbegleiter sein.
- Gehört zu den edlen Rebsorten
- Kräftig und würzig
Zu welchem Essen passt Roséwein am besten?
In den letzten Jahren hat Roséwein weltweit immer mehr Aufmerksamkeit erhalten. Kein anderer Weintyp hat so stark zugelegt wie Rosé, Rosado oder Rosato. Heute gilt Rosé als Allrounder, der vor allem an der gedeckten Tafel vielseitig einsetzbar ist.
Spinatsalat mit Ziegenkäse und Granatapfel
Gerade wenn er mit Ziegenkäse und Granatapfelkernen bereichert ist, passt die Frische und die beerige Aromatik des Rosés besonders gut.
Unser Weintipp: LUMOS No.5 Rosado
Garnelen-Spiesse
Meeresfrüchte lieben frische und knackige Begleiter wie den Astobiza Rose mit seinen Zitrusfrüchten und Kräuternoten. So steigern sich die Aromen der Garnelen, die Aromen vom Grill und die fruchtigen Noten des Rosados.
Unser Weintipp: Astobiza Rose
Pollo Ajo
Das klassische Pollo Ajo, das spanische Knoblauchhuhn, bietet viel Würze und hat eine leichte Schärfe. Diese wird hervorragend aufgefangen von den zugleich fruchtigen wie auch kräftigen Aromen des Muga Rosados.
Unser Weintipp: Muga Rosado
Papas Arrugadas
Papas Arrugadas sind salzige Kartoffeln und eine Spezialität der Kanaren. Sie sorgen für ordentlichen Durst, den man mit dem Saramía sehr gut stillen kann; denn er ist leicht und fruchtig und genau das Richtige für einfaches Soulfood.
Unser Weintipp: Saramía Rosado
Roséweine lagern & servieren
Werden Roséweine gelagert und welche sind dafür geeignet?
Rund 95 % aller heute erzeugten Rosés sind Weine, die für den baldigen Genuss erzeugt werden. Es sind frische und fruchtige Sommerweine, die in den ersten beiden Jahren nach Abfüllung getrunken werden sollten. Doch es gibt auch andere und zunehmend mehr Rosés, die als Begleiter hochwertiger Speisen erzeugt werden und teilweise sogar im Holzfass ausgebaut werden. Solche Rosados dürfen auch gelagert werden, da sie von der Reifung im Keller profitieren.
Welche Temperatur sollte Roséwein zum Trinken haben?
Junge und knackig frische Rosés werden idealerweise bei 8 bis 10 °C serviert, um die knackigen und primärfruchtigen beerigen Aromen zu unterstreichen. Körperreiche und komplexe Rosés dagegen sollten nicht unter 10 °C und idealerweise zwischen 10 und 12 °C serviert werden. Komplexität im Wein verlangt immer nach recht viel Sauerstoff und ein wenig Wärme.
Muss ein Roséwein dekantiert werden?
Rosés müssen nicht dekantiert werden. Man dekantiert ausschliesslich Weine, die unfiltriert gefüllt wurden und bei denen sich im Laufe der Zeit Trubstoffe abgesetzt haben. Das ist bei Rosados nicht der Fall. Bei manchen kräftigen und vielleicht sogar länger gereiften Rosés aber kann es Sinn machen, sie vor dem Servieren in eine Karaffe zu giessen, da so mehr Sauerstoff an den Wein gelangt. Der Sauerstoff öffnet den Wein, wodurch die komplexen Aromen besser Geltung kommen.
Wie lang ist ein Rosé nach dem Öffnen haltbar?
Sowohl vor als auch nach dem Öffnen sollten Rosés gekühlt werden. Gerade in der Sommerzeit, in der Rosados bevorzugt getrunken werden, macht das Sinn, da sie kühl einfach frischer und knackiger wirken.
Welches Glas für welchen Roséwein?
Leichte Rosés
Leichte, helle und jugendliche Rosé gehören zu den eher schlanken, frischen und fruchtigen Weinen. Zu ihnen passen auch schlanke, also typische Weissweingläser.
Kräftige Rosés
Ein kräftiger und vielleicht sogar gereifter Rosado verlangt eher nach einem bauchigeren Glas mit grösserer Oberfläche. Dort können sich die vielfältigen Aromen besser entfalten.
Komplexe Rosés
Einige Rosados sind aufgrund ihrer komplexen Aromen beliebt. Um diese besonderen Noten zu bündeln und hervorzuheben, eignet sich ein Glas mit einem kleineren Kelch und einem schmalen, feinen Glasrand.
Oft gestellte Fragen
- Wie schmeckt guter Rosé-Wein?
Rosé-Weine sind im allgemeinen fruchtbetonte Weine, die die Frische und Klarheit eines Weissweins besitzen, aber mehr rotbeerige Aromen liefern. Je nach Ausbauart findet sich auch ein leichter Gerbstoff in Rosés, sodass Rosé dann auch hervorragend als Essensbegleiter funktioniert. - Wann trinkt man Rosé Wein?
Junge Rosés bzw. Rosados sind ideale Sommerweine und Terrassenweine, weil sie Frische und rote Frucht miteinander verbinden. Zu dieser Kategorie gehört auch der Rosé Cava. Es gibt jedoch auch die kraftvollen und teils sogar im Holzfass ausgebauten Rosés, die man zu komplexen Speisen anbieten kann, da sie selbst Komplexität und Gerbstoffe bieten. - Wie viele Kalorien hat ein Glas Rosé-Wein?
Ein Rosé enthält ähnlich viele Kalorien wie ein Weisswein. Da Alkohol nach Fett die meisten Kalorien enthält und dabei etwa doppelt so viele wie Zucker, ist der Brennwert einer Flasche Wein also recht hoch. Wie hoch er genau ist, das hängt vom jeweiligen Alkoholgehalt und dem Restzucker ab. Allgemein kann man sagen, dass ein trockener Wein mit 13 Prozent ca. 570 Kilokalorien (Kcal) besitzt. - Wie lange kann geöffneter Roséwein gelagert werden?
Ein geöffneter Roséwein sollte immer kühl gelagert werden. Ein guter Rosé kann sich geöffnet im Kühlschrank über vier bis fünf Tage halten. Es kommt ein wenig darauf an, wie viel Wein der Flasche entnommen wurde; denn je weniger Wein sich in der Flasche befindet, desto mehr Luft liegt auf dem Wein, und diese verursacht auf Dauer Oxidation. Die besten Rosés werden aber meist nicht alt, da sie so viel Trinkspass bieten.