Robert M. Parker, der Weinkritiker als Institution
Es war im Jahr 1978, als Robert M. Parker die erste Ausgabe seines Wine Advocate veröffentlichte. Parker war Anwalt, und zwar Verbraucher-Anwalt. Er hatte entdeckt, dass er Weine zutreffend beurteilen und sich ihre Besonderheiten merken konnte. Und er hatte feststellen können, dass die meisten Verbraucher keinen Überblick über die Weinwelt und die Qualität der Weine hatten. Das wollte er ändern. Er begann, Weine zu bewerten, und nutzte dafür ein Verfahren, das viele Amerikaner aus ihrer College-Zeit kannten: das 100-Punkte System. Keine zehn Jahre später war sein System einer von zwei weltweiten Branchenstandards für Weinbewertungen, und Robert M. Parker wurde zum internationalen Star der Weinwelt.
Bis zu 20 oder bis zu 100 Punkte
Heute werden Weine entweder in einem System bis zu 20 oder bis zu 100 Punkten bewertet. Eher selten werden 1 bis 5 Punkte, Sterne oder Ähnliches vergeben. 0 oder 50 Punkte gelten als untrinkbar, 10 oder 80 Punkte als sehr durchschnittlich, 15 bis 17 oder 85 bis 90 Punkte als gut, und alles von 17,5 bis 20 oder 91 bis 100 Punkten gilt als sehr gut bis vollkommen. 20 bzw. 100 Punkte werden immer noch recht selten vergeben. Allerdings geht die Tendenz im Laufe der Jahre immer stärker dahin, Weine ab 90 Punkten aufwärts zu bewerten, weil Bepunktungen unterhalb der 90 kaum noch wahrgenommen werden, obwohl es sich um gute Weine handeln könnte.