Was genau bedeutet die Qualitätsbezeichnung „Gran Reserva“ auf dem Weinetikett?
Es gibt verschiedene Bezeichnungen auf Weinflaschen, welche jeweils die Reife eines Weines beschreiben. Hierzu gehören:
- Crianza
- Reserva
- Gran Reserva
Grundsätzlich kann man diesen Angaben entnehmen, wie lange ein Wein im Holzfass gelagert und anschliessend in der Flasche weiter gereift ist. Die Ausbaustufen finden Sie in der Regel auf kleinen Etiketten auf der Flaschenrückseite.
Vor allem die Weine aus dem Anbaugebiet Rioja eignen sich optimal für den Gran-Reserva-Ausbau. Kaufen Sie einen Rioja-Wein mit dieser Qualitätsbezeichnung, halten Sie einen echten Spitzenwein in den Händen, von dem Sie sicher sein können, dass er ausschliesslich aus Trauben der besten Jahrgänge ausgebaut wurde.
Achten Sie beim Kauf allerdings darauf, dass sich rote und weisse Riojas der Ausbaustufe „Gran Reserva“ durch unterschiedliche Reifezeiten auszeichnen:
Gran-Reserva Rotwein
Lagerung im Barrique-Fass: Mindestens 2 Jahre
Reifezeit insgesamt: Mindestens 5 Jahre
Gran-Reserva Weisswein
Lagerung im Barrique-Fass: Mindestens 6 Monate
Reifezeit insgesamt: Mindestens 4 Jahre
Die absoluten Spitzenweine der Winzer aus dem Anbaugebiet Rioja gehen über diese Mindestanforderungen jedoch teilweise deutlich hinaus. Üblich sind hier manchmal sogar Lagerzeiten im Barrique-Holzfass von zehn Jahren und mehr.
Warum werden Gran-Reserva-Weine aus der Rioja als so besondere Weine gehandelt?
Insbesondere in Spanien hat die Verbindung von langer Reifezeit und hoher Qualität der Weine eine lange Tradition: Auf der Iberischen Halbinsel war das für den Bau von Weinfässern verwendete Eichenholz in der Vergangenheit ein seltener Rohstoff. Damals setzte man das Holz eher für den Bau von Schiffen ein, als dass es für den Weinausbau genutzt wurde. Aus diesem Grund galt die Reifung im Holzfass damals als absoluter Luxus, der lediglich ganz besonderen Weinen vorbehalten war.
Es hat sich bis heute nichts daran geändert, dass für Rioja-Weine mit der Qualitätsbezeichnung „Gran Reserva“ nur die besten Beeren aus der Region in die Flaschen kommen. Die klimatischen Bedingungen des Anbaugebiets und die verwendeten Traubensorten machen in Kombination mit dem langen Reifungsprozess im Holzfass das besondere Aroma dieser Weine aus. Je älter ein „Gran Reserva“ Rioja-Wein ist, desto mehr treten seine trocken und optimal ausbalancierten Geschmacksnoten hervor, die unvergleichlich samtig sind.
Welche Traubensorten werden für Rioja-Weine mit der Ausbaustufe „Gran Reserva“ verwendet?
Die typischen Weine aus der Region Rioja sind:
- Rot
- Trocken
- Würzig
Der fein-würzige Geschmack der Weine rührt daher, dass überwiegend die Traubensorte Tempranillo verwendet wird. Darüber hinaus können für rote Gran-Reserva-Riojas aber auch folgende Trauben verwendet werden:
- Garnacha
- Maturana Tinta
- Mazuelo
- Graciano
Für Weissweine aus dem Rioja-Gebiet kommen hingegen häufig folgende Sorten zum Einsatz:
- Viura
- Malvasía
- Garnacha Blanca
- Tempranillo Blanco
- Maturana Blanca
- Turruntés
- Verdejo
- Chardonnay
- Sauvignon Blanc
Abgesehen vom Tempranillo sind reinsortig ausgebaute Rioja-Weine eher selten. Insbesondere Weine aus 100% Garnacha, Mazuelo oder Graciano gelten als absolute Spezialitäten.