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Dominio de Berzal
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Das Weingut Dominio de Berzal ist ein Paradebeispiel für die neuere Entwicklung im Rioja-Gebiet. Zahlreiche Winzer, die früher lediglich Rebbau betrieben und ihre Trauben an die grossen Handelshäuser verkauft haben, sind selbständig geworden und keltern nun aus ihrem Lesegut eigene Weine.
Viele dieser Gewächse übertreffen die Produkte der Handelshäuser, weil diese oft nicht mehr mit der besten Qualität beliefert werden. Ausserdem ist es ein grosser Vorteil, Trauben zu vinifizieren, deren Herkunft man genau kennt, denn jede Parzelle bringt andere Eigenschaften mit. Um die optimale Qualität zu erzielen, müssen die Trauben der unterschiedlichen Herkünfte individuell verarbeitet werden. Im Fall der Familie Berzal kommt eine weitere Besonderheit hinzu.
José Luis erzählt: »Unsere Familie war sehr arm. Der Vater wollte aber unbedingt mehr Rebberge bearbeiten, um den Betrieb für die zahlreichen Kinder zu vergrössern. So war er gezwungen, vermeintlich "schlechte" Rebberge zu kaufen. Als schlechte Rebberge galten damals steile, steinige Lagen, die schwer zu bearbeiten waren und nur eine kleine Ernte brachten. Das Hauptaugenmerk galt dagegen den Reben in der Ebene, die grosse Erträge abwarfen und einfach zu erschliessen waren. Heute wissen wir, dass diese vermeintlich "schlechten" Lagen eine viel bessere Traubenqualität hervorbringen.«
Als die Gebrüder Berzal 1999 ihren ersten eigenen Wein kelterten, waren sie selbst überrascht von der hohen Qualität. Und der 2000er gewann bereits die Rioja Álavesa Degustation. Die drei Berzal-Brüder teilen sich ihre Aufgaben. Der eine ist für die Arbeit im Keller verantwortlich, der andere für den Rebberg, der dritte für den Verkauf. Beim Rundgang durch die Kellerei fällt auf, wie gepflegt und ordentlich alles ist.
Iñigo erklärt: »Manchmal ist es ein eigenartiges Gefühl zu sehen, wie die Winzer in der Rioja ihre Reben behandeln. Immer noch versuchen viele, grösstmögliche Erträge zu erzielen. Wer einen wirklich guten Tempranillo ernten möchte, muss im Rebberg sehr diszipliniert arbeiten und darf nicht mehr als 4000 Kilogramm pro Hektar ernten. So haben wir im August 2006 50 000 Kilogramm Trauben herausgeschnitten, damit die verbleibenden optimal ausreifen konnten!«