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Txakoli de Álava DOP
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Rebfläche101 ha
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Weinmacher8
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Jahresproduktion3.860 hl
Txakoli de Álava ist eine von nur drei DOPs im Baskenland, noch dazu die kleinste. Die insgesamt lediglich 95 ha teilen sich 50 Weinbauern und acht Abfüllbetriebe. Sie produzieren frische und individuelle Weine, meist weiss und aus der lokalen Rebsorte Hondarribi Zuri.
Das Baskenland – eine eigene Welt
Das Baskenland tut sich nicht nur politisch schwer damit, ein Teil Spaniens zu sein, es ist auch kulturell und sogar klimatisch eine eigene Welt. Im Norden zum Atlantischen Ozean geöffnet, wird das Baskenland in allen anderen Himmelsrichtungen von Bergzügen eingeschlossen. Klimatisch gesehen beherrscht das Meer die Anbaubedingungen. Im Winter ist es dementsprechend mild mit Tageshöchsttemperaturen von 13 °C im Januar. Im Sommer puffert der maritime Einfluss die Hitze ab, sodass es kaum wärmer wird als in deutschen Weinbaugebieten. Regen fällt im Durchschnitt jeden zweiten Tag, relativ gleichmässig über das Jahr verteilt. Spitzenwerte gibt es in den Wintermonaten, und Unwetter sind eher selten.
Die DOP Txakoli de Álava befindet sich einige Kilometer südlich von Bilbao, der grössten Stadt im Baskenland. Sie ist dem Meeresklima also etwas weniger ausgesetzt als die beiden anderen küstennäheren DOPs. Dennoch passen die innerspanischen Rebsorten nicht zu diesem Klima. Es verwundert daher nicht, dass die lokale Rebsorte Hondarribi Zuri vorherrscht. Aus ihr werden rund 80 % aller Weine in der DOP hergestellt, meist alkoholarme und trockene Weisse mit ein wenig natürlicher Kohlensäure. Dieser Stil, der lange auf dem Rückzug war – Álava hatte im Jahr 1988 lediglich 5 ha unter Reben –, hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt.
Txakoli im Aufwind
Und dieser Aufschwung hängt zum einen damit zusammen, dass derartige Weine ein Gegengewicht zu extrahierten und alkoholstarken Rotweinen darstellen; denn Frische ist – gerade in Sommelierkreisen – wieder gross im Trend. Zum anderen hat sich im Baskenland eine Wende in der Wertschätzung von Essen und Trinken vollzogen. In keiner anderen nicht urbanen Region der Welt gibt es derart viele Sterne-Restaurants auf so engem Raum. Hinzu kommt, dass so gut wie jeder zweite Baske in einem Kochclub engagiert ist. Die meisten Restaurants der Region sind nicht nur sehr kreativ, sondern beziehen auch bewusst lokale Produkte aus Meer und Land in ihre Menüs ein. Der Txakoli, der traditionelle Wein der Region, hergestellt aus der Rebsorte Hondarribi Zuri, erfuhr deshalb national wie international grössere Beachtung. Sein Name soll von etxakoa für hausgemacht abstammen.
Neben frischen Weissweinen werden in Txakoli de Álava auch Rosés und Rotweine erzeugt, und zwar aus der ebenfalls lokalen Traube Hondarribi Beltza, die nicht mit der Weissweintraube verwandt ist. Diese Weine sind leicht, etwas säuerlich und kräuterwürzig. Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, wird sie als perfekte Sommerweine schätzen. Das bekannteste Weingut der DOP ist ohne Zweifel Astobiza, mit immerhin 10 ha Rebfläche ist es auch quantitativ relevant. Daneben sind in den letzten Jahren weitere teils winzige Projekte wie etwa Bat Gara entstanden. Oft waren Protagonisten aus der Gastroszene die treibenden Kräfte. Es bleibt also spannend im Baskenland.