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Penedès DOP
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Rebfläche19.679 ha
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Weinmacher183
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Jahresproduktion164.000 hl
Die DOP Penedès liegt in Katalonien zwischen Barcelona und Tarragona. Sie erstreckt sich nicht nur entlang der Küste, sondern reicht im Inland bis auf 850 m über NN. Diese Bedingungen erlauben die Erzeugung einer grossen Bandbreite von unterschiedlichen Weinen.
Dreigeteiltes Land
Gelegen im Herzen Kataloniens zwischen den Städten Barcelona und Tarragona, unterliegt Penedès klimatisch vollständig dem mediterranen Einfluss. Die Sommer sind warm, aber im Vergleich zu Inlandsregionen eher gemässigt, die Winter sind mild. Obwohl Penedès, betrachtet man das Kartenbild, recht kompakt und einheitlich wirkt, treten innerhalb der DOP grosse Unterschiede auf. Das liegt zum einen an der geologischen Vielfalt, die von jüngeren Sedimenten im Küstenbereich bis zu Böden aus den Erdzeitaltern Trias und Kreide im Hinterland reicht. Es sind aber vor allem die unterschiedlichen Höhenlagen der Weinberge, die zur offiziellen Benennung dreier unterschiedlicher Subzonen innerhalb der DOP geführt haben.
Der Baix Penedès besteht aus der tiefer gelegenen Küstenzone mit den geringsten Temperaturschwankungen und (in aller Regel) auch den geringwertigeren Weinen. In Penedès Central (oder Mitja-Penedès) um Sant' Sadurní d'Anoia befindet sich das weinbauliche Herzstück der Region mit der grössten Produktionsmenge. Schliesslich gibt es noch Alt Penedès, das von einer Vielfalt kleiner Weinbauinseln geprägt ist und bis auf über 800 m Höhe hinaufreicht. Hier sind die Erträge gering, die Qualität ist aber oft hoch.
Geschichte des Penedès
Archäologische Funde belegen, dass die Weinbautradition in Penedès weit zurückreicht und vermutlich von den Phöniziern bereits im 6. Jh. v. Chr. begründet wurde. Sogar während der maurischen Zeit im Mittelalter exportierte die Region Wein. Im 18. Jahrhundert erlebte sie einen ausgesprochenen Boom, weil die spanischen Kolonisten in Südamerika Weine aus dem Penedès verlangten. Wurden bis dahin hauptsächlich Rotweine produziert, änderte sich die Strategie nach der Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts. Ab diesem Zeitpunkt begann der Aufstieg des Cava und mit ihm der Anbau weisser Rebsorten. Für die meisten Lagen des Penedès gilt heute die Autorisation, Reben für die Erzeugung von Cava anzubauen, weshalb etwa zwei Drittel der spanischen Cava-Produktion hier erzeugt werden. Damit existiert die für Spanien recht ungewöhnliche Situation, dass je nach erzeugtem Weintyp unterschiedliche Herkunftsbezeichnungen verwendet werden. Die DOP Penedès gilt dabei nur für Stillweine.
Vielfalt ist Trumpf
Die Weine der Region weisen eine enorme Bandbreite auf. Über 100 autochthone Rebsorten werden kultiviert (gut 20 sind auch für die DOP-Weine zugelassen), darüber hinaus eine Vielzahl internationaler Sorten. Im Küstenbereich dominieren Rotweine aus Garnacha, Tempranillo, Cabernet Sauvignon oder Cariñena. Im Zentrum herrschen zwar die weissen Cava-Rebsorten Xarel⋅lo und Macabeo vor, aber die Winzer experimentieren schon seit Jahrzehnten mit nördlicheren Rebsorten wie Chardonnay, Chenin Blanc und sogar Riesling. Die höchstgelegenen Weinberge wiederum sind das Reich der einheimischen weissen Parellada.
Vielleicht ist es der durch veränderte Konsumgewohnheiten und die Reblauskatastrophe notwendige Strategiewechsel im Anbau, der die Winzer des Penedès schon immer hat innovativer sein lassen als ihre Kollegen in anderen Anbaugebieten. Miguel Torres mit seinem Sangre de Toro, der sich zu einem der bekanntesten spanischen Markenweine entwickelt hat, ist ein Beispiel dafür. Auch die Bodegas Pinord oder Jané Ventura können mit einer intelligent aufgebauten Palette von Weinen aller drei Farben punkten. Ob sommerliche Rosés, fruchtige Rote oder mineralische Weisse – Penedès hat alles im Angebot.