Magnums gibt es seit dem 18. Jahrhundert
Wenn man in die Flaschenregale von Weinhändlern schaut, dann sieht man dort meist eine 0,75-Liter-Flasche neben der anderen stehen. Sie hat sich seit dem 17. Jahrhundert als das bestimmende Flaschenformat durchgesetzt. Sie ist handlich und lässt sich besonders gut transportieren. Damals hatte sie noch einen weiteren wichtigen Vorteil: Eine Flasche in dieser Grösse liess sich besonders gut herstellen; denn als man damit begonnen hatte, Weine in Flaschen zu verkaufen, war das Glas noch nicht so stabil wie heute. Als die Glasqualität besser wurde, füllte man nach und nach auch Weine in grössere Formate ab. Man nannte sie Magnum (1,5 l), Doppelmagnum oder Jéroboam (3 l), Methusalem (6 l), Salmanazar (9 l), Balthasar (12 l) und Nebukadnezar (15 l). Alles, was über eine Doppelmagnum hinausging, diente von Beginn an eher der Repräsentation, als dass es einen anderen Effekt gehabt hätte.
Der Reifevorteil der Magnums
Magnums und Doppelmagnums werden wie die 0,75er-Flaschen direkt aus den Fässern gefüllt oder im Falle von Schaumweinen wie dem Cava in den grossen Flaschen vergoren. Man hat schon vor mehr als 200 Jahren herausgefunden, dass Weine in diesen Flaschen langsamer reifen und feiner werden als ihre Pendants in der Normalflasche. Das hat damit zu tun, dass der Wein in den Flaschen einen geringeren Sauerstoffkontakt hat. Und es ist der Sauerstoff, der Wein reifen und schliesslich altern lässt. Bei Schaumweinen scheint es so zu sein, dass auch die Perlage feiner wird, wenn die Schäumer lange in den grossen Formaten reifen.