Im Januar geht es schon wieder hinaus in die Weinberge
Den Winzern bleibt derweil keine lange Ruhepause. Sie müssen bereits seit Januar schon wieder in den Weinberg gehen, um die Reben zu beschneiden und festzulegen, wie viele sogenannte Augen an einer Fruchtrute verbleiben. Dadurch wird bestimmt, wie viele Trauben an ihr wachsen sollen. Wird nur wenig geschnitten, wird der Ertrag hoch sein, wird mehr geschnitten, sinkt der Ertrag, und der Winzer erhält mehr Qualität als Quantität.
Für viele Winzer ist die Zeit des Rebschnitts eine der schönsten Im Jahr. Die Luft ist kalt und klar, die Landschaft ruhig und ganz entspannt. Man muss sich zwar sehr warm anziehen, wenn man bei Minusgraden im Weinberg schneidet, aber die Zeit, die man dort verbringt, kann man zum Meditieren nutzen, und viele Winzer planen in dieser Zeit schon grob den Jahresablauf. Winzer zu sein bedeutet, als Landwirt und Önologe, als Buchhalter und als Marketingfachmann zu agieren, den Stil der Weine festzulegen, um sie später erfolgreich zu vermarkten. Und das will gut durchdacht und geplant sein.
Fazit
Filomena war also Fluch und Segen zugleich für die Iberische Halbinsel. Die Rebstöcke hat das Wetterphänomen dabei am wenigsten belastet. Reben gehören zu den sehr robusten Gewächsen. Sie können gut mit Hitze und mit Kälte umgehen. Das Wetter muss schon extrem sein, wenn es der Rebe wirklich etwas anhaben will. Mit dem Klimawandel allerdings passiert dies immer häufiger. Vor allem Spätfröste und Hagel sind unangenehme Wetterphänomene; denn durch sie werden die Blüten oder die Trauben beschädigt, und es gehen oftmals grössere Teile der Ernte verloren. Doch das war in Spanien nicht der Fall, und so sind die Winzer längst in den Weinbergen unterwegs, um den ersten Rebschnitt zu vollziehen.